Clevere Baumechanik bei Schienenattraktionen und Achterbahnen
Über das sehr gelungene, sowie umfangreiche Platzierungs- und Bausystem habe ich jetzt recht viel geschrieben, doch Frontier Developments haben auch im Bereich des Schienen- und Achterbahnbaus einen sehr guten Job gemacht. Zuerst platziere ich die Station selbst, wo die Fahrgäste ein und aussteigen können. An dieser Stelle erledigen auch mein Mechaniker die Inspektionen und Wartungen. Danach folgt dann Step-by-Step der Verlauf der Schienen. Je nach Art der Achterbahn können Loopings, Korkenzieher und viele weitere Spezialelemente verbaut werden. Zusätzlich gibt es auch Bauabschnitte für Kettenzug, zwei Bremssysteme und weitere Features. Einen Fotoposten oder ähnliches vermisste ich allerdings an dieser Stelle. Klick ich mehrmals den Bau-Button hintereinander, so entscheidet das Spiel von alleine wie die Strecke weitergeführt wird. Neigung, enge Kurve, kurze Steigung und und und...
Auch im Bezug auf diese rasanten Fahrgeschäfte gibt es kaum Grenzen. Was das Spiel übrigens auch noch ausmacht, sind die dezenten Buttons für das Wiederherstellen und Rückgängig machen von mir getätigten Vorgängen. Bisher kannte man so etwas eher von einen Office Programm oder dem Internet Browser, aber auch Planet Coaster verfügt über so etwas. Habe ich also ein Gebäude verkehrt platziert oder irgendwas in Eile verkehrt gemacht, so kann es mit einem Klick Rückgängig machen. Ein wirklich tolles und sinnvolles Feature! Doch zurück zur Achterbahn, denn das letzte Stück zur Station kann ich automatisch generieren lassen. Während des Baus bietet mir der Titel verschiedene Feinabstimmungen für die Platzierungen der einzelnen Bauteile. Winkel, Höhe, Neigung oder Teilstücklänge können bequem direkt am Teilstück selbst verändert werden. Auch dafür bekommt der Titel im Punkto Interface und Benutzeroberfläche ein paar Bonuspunkte! Ist die Achterbahn oder die Schienenattraktionen fertig, so durchläuft diese eine Testrunde mit den am Ende folgenden Wertungen und Daten.
Höre auf die Besucher und profitiere davon
Ein Freizeitpark ohne Besucher wäre nichts und da ist es ja fast selbstverständlich, das man sich den Meinungen und Beschwerden dieser widmen muss. Allerdings musste ich auch erkennen, das es für manche Beschwerden kein Heilmittel gibt. Zum Beispiel beschweren sich die Besucher sehr oft, das viele Warteschlangen zu lang sind und sie nicht warten wollen. Dafür sind diese relativ tolerant was die Preise angeht. Zu Beginn setzte ich den Eintrittspreis um rund 1-3 € höher an, mit glänzenden Erfolg. Doch im Laufe der Jahre werden die Geräte immer älter und die Fahrgeschäfte unbeliebter. Die Folge ist dann, das ich meine Preise reduzieren muss bis... ja bis zu dem Zeitpunkt wo ich einfach ein neues Fahrgeschäft platzieren muss. Die Reaktionen der Besucher in diesem Spiel ist einfach nur sehr vorbildlich und im Vergleich zum Konkurrenztitel auch recht einfach zu verstehen. Während es bei RollerCoaster Tycoon World einige finanzielle Unstimmigkeiten gab, liegen diese bei Planet Coaster sehr offen und verständlich vor. Außerdem haben sich die Entwickler dafür entschieden, denn Spieler nur mit den notwendigsten Finanzelementen zu beschäftigen, wie ich gleich noch eingehen werde. Im Grunde verdient man mit etwas finanziellen Gespür bereits in der Anfangszeit gutes Geld. Natürlich darf man nicht übertreiben aber im Grunde ist die Toleranzgrenze zur Schmerzgrenze hin recht weit offen, sodass selbst Anfänger gute damit umgehen könnten. Apropos Anfänger. Ein richtiges Tutorial besitzt der Titel übrigens nicht.
Dafür helfen kleine zuschaltbare Hilfekästen mit entsprechenden Kurzerklärungen und Grafiken für den notwendigen Informationsfluss. Wer sich damit noch schwer tut, für den verweisen die Entwickler direkt im Hauptmenü auf eine kleine Sammlung an Youtube Videos des eigenen Channels. (Tutorial-Videos halt.) Doch zurück zum Thema Besucher. Diese wollen nicht nur interessante und neue Fahrgeschäfte, sondern auch ordentlich was sehen. Daher verwunderte es mich nicht, das man bei diesem Titel vor allem viele Elemente der Szenerie benötigt. Die Besucher bewerten bei ihrem Besuch nicht nur die allgemeine Parkszenerie, die Sauberkeit und die Attraktionen sondern auch die Aufmachung der Wartebereiche. Das alles hat direkte Auswirkungen auf die Parkwertung, die wiederum bei einigen Missionen ausschlaggebend ist. Um Sicherzugehen das der Warteschlagenbereich auch gut ausgeschmückt ist, kann ich jederzeit im Menü des jeweiligen Fahrgeschäfts dies einsehen. Generell bieten die Menüs der Fahrgeschäfte viele Möglichkeiten etwas einzustellen. Namen, Mindest- und Maximale Wartezeiten, Runden, Inspektionsintervalle, Finanzen, Verschleiß und Alter. Theoretisch alles notwendige was ich für den optimalen Betrieb brauche. Besonders gefreut hat mich zudem die Möglichkeit sowohl Inspektionen als auch Wartungen durchzuführen. Die Inspektionen sorgen im Grunde dafür, das die Informationsgrafik über den Verschleiß aktualisiert wird. Geht der Balken des Verschleiß also ins Orangene über, so können am ehesten auch Defekte auftreten. Eine gewisse Vorbeugung ist da die Anordnung einer Wartung. Diese können, je nach alter des Fahrgeschäfts, durchaus teuer werden, halten aber das Geschäft noch für eine gewisse Zeit am Leben.
Die notwendigsten Dinge im Bereich Finanzen, Personal, Forschung und Marketing
Gerne wurde bei den verschiedenen Pressekollegen auch die Wirtschaft des Spiels selbst bemängelt. Dies kann ich leider nicht als negativ nachvollziehen, denn der Titel bietet eigentlich genau das, was ein Spieler für angenehme Stunden vor dem PC haben will. (Eine einfache und zugleich umfangreiche Struktur.) Im Bereich meiner Finanzen muss ich neben den verschiedenen Preisen von Läden, Fahrgeschäften und den Park selbst auch das Personal, die Wartung, die Forschung und das Marketing im Auge behalten. Zuerst zum Personal, denn hier sind lediglich drei Mitarbeiterarten platzierbar. Zum einen der Mechaniker, dann der Hausmeister und die Animatoren. (Letztere sind die lustig verkleideten Leute die Stimmung machen) Angestellte für die Verkaufsläden werden gleich mit dem Geschäft platziert. Lediglich die ersten drei Arbeitergruppen besitzen die Möglichkeit, direkte Laufrouten oder Bewegungszonen, zuzuordnen. Die Entwickler nennen das in dem Spiel auch "Arbeitsplan". Dabei kann ich verschiedene erstellen, mit eigenen Namen versehen und der jeweiligen Person auftragen. Anders als wie bei RollerCoaster Tycoon World handeln aber die Arbeitskräfte bei Planet Coaster so gut, das ich nie einen Arbeitsplan gebraucht habe. Kurioserweise kam ein Mechaniker eine sehr lange Zeit mit mehr als 7-9 Fahrgeschäften gleichzeitig aus. (Abhängig ist das ganze natürlich davon, wie viele Inspektionen und Wartungen auf dem Plan stehen.) Bei meinem gesamten Personal gilt es zu beachten ihre Bedürfnisse zu berücksichtigen. Ausschlaggebend dafür sind die Werte Moral und Auslastung.
Gegen die niedrige Moral hilft mehr Lohn. Gegen eine hohe Auslastung eine Weiterbildung zur nächsten Stufe oder eine weitere Arbeitskraft. (Eine Fortbildung sollte immer der erste Schritt sein, bevor eine weitere Kraft eingestellt wird. Sonnst fällt die Auslastung zu niedrig aus und der Arbeitnehmer langweilt sich.) Ich musste auch feststellen, das die Moral nur sehr langsam wieder ansteigt, sobald ich den Lohn erhöht hatte. (Also nicht in Panik geraten, wenn nach 10 Tagen sich nur sehr wenig getan hat.) Eine weitere Hilfe hierfür ist übrigens der direkte Klick auf die Person. Diese verrät letztendlich mit ihren Gedanken was ihr nun wirklich fehlt. Das Personalsystem des Spiels erfreute mich sehr. Nun zur Forschung, denn in den Spielmodi Kampagne und Herausforderung ist es notwendig für neue Geschäfte, Szenerien, Effekte, Achterbahnen und Attraktionen zu Forschen. Hierfür einfach einen Bereich aussuchen und starten. Abhängig davon wie viel Geld ich in die Forschung pumpe, wird diese auch schneller vorangetrieben. An dieser Stelle sei gesagt, das Baupläne welche ich über den Steam-Workshop heruntergeladen hatte, nur dann freigeschaltet werden, wenn die notwendigen Szenerieteile auch bereits erforscht wurden. Besitze ich nun also nur die Winter-Szenerie und habe aber einen Bauplan für Piraten (noch nicht erforscht), so kann ich es nicht bauen.
Zum Ende hin geht es noch zum Marketing. Ohne Werbung bleibt die Anzahl der Parkbesucher relativ niedrig. Ähnlich wie bei RollerCoaster Tycoon World unterscheidet auch Planet Coaster zwischen drei Arten von Besuchergruppen: Erwachsene, Teenager und Familien. So ist es auch nicht verwunderlich das die Eintrittspreise auch nach Einzelpersonen und Familienmitgliedern festgelegt werden können. Doch im Bereich der Werbung zählen diese drei Gruppen und die Art der Werbung. Wie gehabt geht das via Print auf Frühstücksflocken Verpackungen oder Anzeigen in der Zeitung, übers Internet durch Videos, PopUps und Banners, sowie zuletzt das Fernsehen. Jedes dieser drei Arten von Werbung kostet auch entsprechend, sodass ich jederzeit prüfen musste, ob es sich lohnt oder nicht. Außerdem reagiert das Spiel recht ordentlich auf die einzelnen Werbeaktionen. So liefen mir die Familien bei einer TV-Werbung während der Familienzeit fast die Bude ein. Im Bereich der Finanzübersicht gibt es noch weitere Einblicke in alle Attraktionen und Läden, sowie die Besucher und die allgemeine Finanzstatistik. Achja... Darlehn kann ich natürlich auch aufnehmen und die Abzahlrate bestimmen.