HITMAN
Es zählt nicht wie lange es dauert, sondern wie man es macht
Beta Spieler hatten ja bereits die Möglichkeit gehabt die Vorgeschichte von Agent 47 und seine Aufnahme in der entsprechenden Agency via Prolog mitzuerleben. Von der Timeline geht der Prolog rund 20 Jahre zurück, also noch vor dem ersten Teil von Hitman. Außerdem erfährt man hier, wie unser bekannter Killer zu seinem Namen kam. Im Rahmen des veröffentlichten Intro-Packs wurde nun der Prolog, sowie auch der Einsatzort Paris, hinzugefügt. Wer bereits die vorherigen Hitman Teile gespielt hat, wird wissen das es bei diesem Titel immer mehrere Möglichkeiten gibt seine Ziele zu eliminieren. Die ersten Einsätze des Prologs werden simuliert, sind aber nicht weniger anspruchsvoller als man denken mag. Dabei wird eine kleine Party auf einer Yacht nachgestellt. Der Besitzer hat nicht nur viele Gäste eingeladen, sondern auch eine spezielle Person, mit der er etwas besprechen will. Agent 47 starte am Rande des Anlegers und sollte sich überwiegend unauffällig verhalten. Kein Wunder... es stehen und laufen überall bewaffnete Wachen und Securitys herum. Übrigens muss man mit diesen Sicherheitskräften selbst in der Pariser Mission vorlieb nehmen.
Sie sind die eigentlichen Feinde in diesem Titel.
Nicht nur weil sie schießen sobald Agent 47 auffällt, sondern diese gehen auch jeder kleinen Spur nach. Jede von mir geschnippste Münze wird demnach geprüft, voraussetzt man hat mich nicht beobachtet. Außerdem sind Hinweise, wie herumliegende Waffen oder persönliche Objekte, ebenfalls immer ein Grund für Misstrauen. Doch nicht nur die Sicherheitskräfte können unangenehm werden, sondern auch alle Personen drumherum. Jeder könnte etwas sehen und dies den Wachmännern berichten. Bevor ich aber den Einsatz beginne, muss ich meine Ausrüstung festlegen und somit den Auftrag planen. Jede Mission (Egal ob nun Prolog oder Paris) besitzt an und für sich ein Hauptziel.
Töten, töten, töten. Doch die Feinheiten liegen im Detail, denn einfach nur das Hauptziel erledigen wäre ja nicht sonderlich spannend, sodass viele nette Herausforderungen auf mich warten. Wie ich diese abarbeite oder welche ich bevorzuge ist eigentlich egal. In einer entsprechenden Übersicht werden mir alle Arten der Tötung angezeigt und als Herausforderung geloggt. Trotz das der Titel zurzeit lediglich zwei Level besitzt ist doch die Vorgehensweise so vielfältig, das man durchaus zig Stunden damit verbringen könnte alle Herausforderungen und Nebenaufgaben zu absolvieren. (Die Nebenaufgaben bieten noch einmal zig kleinere Aufgaben die man nebenher machen kann. Wie zum Beispiel die Fernbedienung für das Feuerwerk zu klauen und dieses frühzeitig zu aktivieren. An und für sich nichts mit dem Töten zu tun, doch es ist eine kleine Herausforderung an diese Fernbedienung zu kommen.) Wenn man schon töten muss, dann also mit Stil. Für jede absolvierte Herausforderung, Nebenaufgabe und natürlich das abschließen des Hauptziels gibt es Punkte. Neben Meisterstufen, welche neue Ausrüstungen und Verkleidungen für meine Mission freischalten, werde ich immer mit der Community verglichen. In einer Bestenliste sehe ich dann, an welcher Stelle ich stehe. Statt also auf einen guten Startumfang zu bauen, haben sich IO Interactive eher auf das vielfache bespielen zweier Karten konzentriert.
Übrigens ist beim “Töten“ durchaus etwas Kreativität und Analyse gefragt. Manche Prozesse sind bei den beiden Missionen wiederholend, andere verfliegen und sorgen dafür das meine Mission fehlschlägt. Die Mission in Paris ist zum Beispiel beim ersten Ziel davon abhängig, wie man es macht und wann man das dahinscheiden einleitet. Bei der zweiten Person ist das eher relativ, denn diese läuft nach den ersten 10 Minuten eher eine Standardroute entlang. Ich konnte so knapp 30 Minuten ihren Weg studieren. Dank Autospeicherung und die Möglichkeit an diversen Stellen zu speichern, sowie überall zu laden, kann großer Ärger verhindert werden. Doch bevor man jetzt “Juhuuuu“ schreien kann gibt es noch eine etwas traurige Nachricht. Die Ladezeiten im neusten HITMAN sind wahrlich lang und überschreiten locker mal die 20-40 Sekunden. Selbst bei einem erneuten Starten der Karte nimmt man nicht die Grunddaten aus dem Speicher, sondern alles wird komplett neu geladen. Übrigens ändert sich dies auch nicht beim direkten Laden während einer aktuellen Mission. Jedoch bringe ich auch hier etwas Verständnis auf, da es wirklich viele Prozesse und Abläufe gibt, welche zurückgesetzt werden müssen. Für die meisten Spieler werden sich diese langen Ladezeiten auf das Gemüt niederlassen.
Handle mit bedacht
Auch wenn es bei ein paar Personen Routinehandlungen gibt, so ist dies durchaus kein Grund um nachlässig zu werden. Zwar kann sich Agent 27 durch seine Fähigkeiten gut anschleichen und die Leute außer Gefecht setzten, sowie ihre Kleidung anlegen, doch manchmal hilft selbst dies nicht. Während man zum Beispiel die Kleidung eines Securitys angenommen hat, können die Leiter des Teams mich durchaus durchschauen. Personen die einen Verdacht schöpfen werden im neusten Hitman mit einem weißen Punkt angezeigt. Je mehr ich diesen gegenüber auffalle, um so mehr bildet sich ein Kreis um meinen Agenten, begleitet von einem Windpfeifen. Ist der maximale Punkt erreicht, hakt die betreffende Person nach und versucht Agent 47 natürlich zur Rede zu stellen. Doch dazu darf es nicht kommen, da dann die Mission gefährdet wird. Also folgt mit einem schnellen Gang die Flucht, wenn möglich auch das Verstecken in einer der unzähligen Versteckmöglichkeiten. Wer da nicht sonderlich einfallsreich ist: Boxen und Schränke bieten immer einen guten Schutz. Vorausgesetzt man wird nicht beobachtet wie man in so etwas einsteigt und die Tür zu weit offen lässt. Befinde ich mich in einem Versteck, so kann mein Agent durch eine kleine Türöffnung blicken. Ist die Tür oder Klappe zu weit offen und ich wurde bemerkt, zieht man mich natürlich raus. Abhängig davon was ich getan habe, bereits den Mord getätigt oder nur aufgefallen bin, werde ich getötet oder nur gestellt. Eine kleine Hilfe in allen Situationen ist der Killerinstinkt, welcher per Knopfdruck die komplette Umgebung durchleuchtet und das potentielle Ziel hervorhebt.
Dieses Feature erinnert mich an diverse Instinkte, welche man aus anderen Games bereits kennt. (Tomb Raider oder Quantum Break.) Leute die ich K.O. geschlagen habe sind übrigens nicht für immer außer Gefecht gesetzt. Werden die bewusstlosen Personen gefunden, so versucht man diese zu wecken. Es folgt danach gleich eine akribische Suche nach mir. Zwar gibt es neben dem Würgen bis zur Bewusstlosigkeit auch die Ausführung eines Genickbruchs, aber einen Nicht-Ziel zu töten kostet extrem viele Punkte. In der Abschlussbilanz laufen nicht nur die erfüllten Ziele, Herausforderungen und Nebenaufgaben zusammen, sondern auch die getöteten Nicht-Ziele werden mitberechnet. Im Grunde profitiert das neue Hitman lediglich von den alten Elementen und den Freiheiten seine Ziele so zu töten wie man es möchte. Für die notwendige Würze sorgen dann aber noch die Herausforderungen und Nebenaufgaben. Wer sich also der ultimativen Herausforderung stellen will, der kann sich natürlich daran versuchen alle Aufgaben zu absolvieren. Übrigens erscheinen nach einer bestimmten Zeit auch “Gelegenheiten“ welche nicht direkt auf dem Einsatzplan standen, sich allerdings als Alternativ-Anschlag anbieten. Hier heißt es dann das Gespräch mithören und diese besondere Person aufsuchen. Das ist einmal wahrlich eine dezente Seite des Titels.
Erstelle neue Ziele und teile sie mit der Community
Trotz das der Umfang dieser beiden ersten Orte relativ klein ist, beziehungsweise davon abhängig ist wie man seine Ziele ausschalten will, bietet der Titel auch ein weiteres interessantes Feature. So können Spieler auch eigene neue Aufträge erstellen. Dabei dürfen nicht nur die Zielpersonen neu festgelegt werden, sondern auch bestimmte Rahmenbedingungen wie verwendete Waffe oder Kleidung. Im Rahmen der eigentlichen Geschichte wurde es mir relativ einfach gemacht, denn hier stehen die beiden Rahmenbedingungen lediglich auf beliebig. Die Hitman-Community sorgt also unter anderem dafür, das ordentlich viele und interessante Aufträge vorhanden sind. Dieses besondere Online-Feature soll nun also über die Wartezeit hinaus helfen, bevor in den kommenden Monaten weitere Orte hinzukommen und die Geschichte fortgeführt wird. Fraglich ist allerdings der allgemeine Umfang dieser folgenden Inhalte. Bleibe ich gleich mal bei den Fakten. Grafisch ist der Titel durchaus sehr gelungen. Dies geht von den Animationen über die Darstellung verschiedener Personen bis hin zu den tollen Einsatzorten. Lediglich bei den Spezialeffekten hielt man sich manchmal etwas zurück, was aber nicht sonderlich auffällt und nur bei einem direkten Blick auffallen wird. Außerdem gab es an ein paar wenigen Stellen kleinere Bildrateneinbrüche auf der Playstation 4. Soundtechnisch bleibt der Titel bei einer originalen Vertonung wird allerdings mit deutschen Untertitel geliefert. Zusätzlich sorgen reale Unterhaltungen der Personen und eine dezente Hintergrundmusik (Jeweils passend zu den Situationen) für eine tiefere Atmosphäre.
Beim Punkt Gameplay muss ich erwähnen, das der Titel etwas mehr in Richtung Stealth-Actionspiel gerutscht ist. Die Gegner sind noch mehr auf zack und reagieren auf viele Sachen fast wie reale Menschen. Für Profispieler ist das Gameplay sicherlich genau richtig. Anfänger werden hier jedoch dann eine gewisse Herausforderung finden. Etwas erleichtern tut das ganze das ausführliche Tutorial und die Trainingssessions, welche man aus dem Prolog entnimmt. Abgesehen davon gestaltet sich das Gameplay sehr sauber und vorbildlich. Die Steuerung ist bei dem Titel sehr ordentlich angelegt worden und ich als Spieler werde bei meinen gewissen Tätigkeiten immer über die richtigen Aktionen aufgeklärt. (Die verfügbare Taste für die aktuelle Aktion wird immer angezeigt. Alternativ ist diese Funktion auch abschaltbar.) Zusätzlich bietet das Pausemenü eine direkte Übersicht aller Tastenbelegungen des Controllers. Die Reaktion von Agent 47 ist vorbildlich und liegt auch super im Einklang mit den entsprechenden Animationen. Gerade die Schleichanimation ist IO Interactive super gelungen. Zum Einzelspieler möchte ich nun nicht mehr unbedingt viel anhängen, da die Story auf Serienbasis fortgeführt wird. Der erste Eindruck der Story ist sehr gut, aber durch das Serienformat ziemlich auseinander gerissen. Zwar wird es sicherlich einen Clip mit einer Zusammenfassung geben, aber das durchgehende Durchspielen wäre mir lieber gewesen. Außerdem ist der Umfang zurzeit etwas “wenig“ für ein Intro-Pack. Wer sich vorerst mit dem Highscoreboard und Community-Aufträgen begnügen kann, der genießt trotzdem mit Sicherheit einige nette Spielstunden. Selbst wenn es nur halt diese beiden Orte sind.
So sieht die Zukunft des Titels aus
Das Intro-Pack, welches man für 12,99€ auf Computer und für 14,99€ auf der Playstation 4, sowie XBox One, nun kaufen kann, haben wir nun hier getestet und bewertet. Im einem monatlichen Rhythmus sollen nach und nach sechs weitere Episoden folgen. (Reiseziele werden vorerst dann Italien, Afrika, USA, Thailand und Japan sein.) Jede Episode soll für 7,99€ (auf PC) und 9,99€ (Auf den Konsolen) angeboten werden. Das separate Upgrade-Pack bietet dir für rund 39,99€ (PC) und 49,99€ (Konsolen) alle kommenden Inhalte der diesjährigen Hitman-Staffel. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit das komplette Paket als ganzes zu bekommen. Dieses nannten die Entwickler dann Hitman - Full Experience Edition und wird es für rund 49,99€ auf PC und 59,99€ auf den Konsolen geben. Übrigens wurde auch eine Boxed-Version angekündigt, welche im nächsten Jahr erscheinen soll.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 7 Tage 9 Stunden
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
30. 03. 2016 um 18:53
30. 03. 2016 um 18:53
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