Fishing: Barents Sea
Vom Großvater vererbt zum großen Fischfänger
In Fishing: Barents Sea beginne ich im Grunde mit der Übernahme des kleinen Fischkutters meines Großvaters. Die ersten Spielminuten absolviere ich sogleich meinen ersten richtigen Einsatz. Das bedeutet, hinaus auf einen Nebenarm der Barentssee und das erste mal das Netz einholen. Zugegeben... mit dem kleinen Fischkutter dauert die Fahrt etwas länger und das Einholen des Langleinennetzes ist mühsamer, macht aber um so mehr Spaß. Misc Games beeindruckten mich mit einer sehr interessanten Spielmechanik, sobald ich das Netz einhole. Hierfür baute man eine Art Reaktionsspiel ein. Mein Fischer holt die Leine ein und sobald ein Fisch an der Oberfläche ist, muss ich mit dem passenden Klick diesen herausholen. Je schneller ich reagiere, um so mehr “Fisch“ habe ich gefangen. Bei den größeren Schiffen, die ich später für mehr Geld und gefahrene Kilometer bekomme, kann ich Besatzungsmitglieder anwerben und die, diese Arbeit ausführen lassen. Hierfür bietet das Spiel (ab dem zweiten Schiff) eine Crew-Übersicht. Das Profilbild jedes Mitarbeiters kann ich dann bequem per Drag&Drop auf die gewünschte Position bringen – Aber ACHTUNG! Die Seemänner an Board brauchen auch mal etwas zu essen und eine Ruhezeit auf See. Generell entpuppte sich das Crew-Management System als eine wahre Überraschung. Bei den größeren Schiffen (die ab dem dritten freigeschalteten werden) kannst du sogar mehr als ein Crewmitglied auf die verschiedene Positionen verteilen. Egal ob nun am Sortiertisch, beim Ausnehmen der Fische oder im Bereich der Schiffsreparatur.
Die Positionen nehmen beim Anstieg der Schiffsklassen auch immer weiter zu. Anheuern kann ich die Besatzungsmitglieder in ein paar bestimmten Häfen, darunter auch Hammerfest. In der Bar bekomme ich eine ganze Liste mit verschiedenen Personen, samt ihren Attributen, angezeigt. Ich muss dann letztendlich nur noch entscheiden, wer bei mir Anheuern darf. Doch ich schweife so langsam ab. Zuerst hole ich die Netze ein und dann folgt das Ausnehmen der armen Fische. Bei diesem letzten Prozess des Fischens entscheidet sich die Qualität der jeweiligen Fischart. Je besser ich entlang der gedachten Schnittlinie schneide, um so hochwertiger wird der Fisch. Der Schneideprozess kann im übrigen auch später im Hafen, bei ruhiger See, ausgeführt werden. Wichtig dabei ist zu wissen, das man mehr Geld bekommt, wenn die Fische ausgenommen wurden. Du wirst dich sicherlich fragen, ob es wirklich einen Unterschied gibt, den Fisch auf hoher See oder im ruhigen Hafen auszunehmen. Ja den gibt es! Der Wellengang auf See kann durchaus etwas schroff werden, was sich auf die Ablenkbereiche auswirkt. Mir als Spieler werden diese “Ablenkbereiche“ als blaue Blasen dargestellt. Je größer sie sind, um so mehr zieht das Messer in die Richtung. Sie sind auch der Grund, warum ich nicht immer 100% erreiche. Bei ruhiger See ist das viel einfacher. Mit dem Ertrag, in Kisten verpackt und auf dem Deck verstaut, geht es in Richtung Hafen. Im Gegensatz zu anderen Schiffssimulationen, haben sich die Entwickler bei diesem hier viel mühe gegeben. Die ausgenommenen Fische werden in Kisten auf dem Schiff gestapelt. Du erlebst also wirklich, wie der Stapel wächst. Bei späteren Schiffen siehst du dagegen deine Mitarbeiter auf dem Deck arbeiten. Doch das Spiel kann in meinen Augen durch einen weiteren Punkt viel mehr glänzen und das ist die Berücksichtigung der Zuladung. Ist mein Schiff voll, so macht sich das Gewicht auch beim Fahrverhalten bemerkbar.
Es wird einfach träger und braucht länger bis zu einer ordentlichen Reisegeschwindigkeit. Davon einmal abgesehen, das dass Schiff auch einen ordentlichen Tiefgang bekommt. Doch mit dem kleinen Fischkutter vom Großvater brauch ich nicht all zu weit hinaus fahren, denn die meisten gängigen Fische lassen sich in der Nähe des Hafens (Hammerfest) finden. Achja... Fast hätte ich vergessen zu erwähnen, das Fishing: Barents Sea über eine 1:1 nachempfundene Spielwelt rund um Hammerfest verfügt. Ich konnte es an dieser Stelle nicht lassen und musste mir die geografische Lage und die Umgebung via Google Maps einmal ansehen. Ehrlich gesagt, war ich sehr von der Umsetzung vom realen ins Spiel begeistert. Die Entwickler hatten mir auf der Gamescom also nicht zu viel versprochen, als sie sagten, das sie die Umgebung mit Satellitenbildern nachempfunden haben. Sicher ist der Detailgrad bei den Gebäuden und so manchen Abschnitten nicht so hoch, wie man es bei gewissen Highend Titeln (AAA Titel) erwarten würde, aber für eine Simulation liegt sie über dem eigentlichen Schnitt. Insgesamt kannst du rund sieben Städte anfahren, die sich sowohl von ihrem Verkaufspreis als auch den Angeboten unterscheiden. Mit Angeboten meine ich zum Beispiel eine Bar in den ich neue Matrosen anheuern kann, einen Angelshop für das Nachkaufen oder Reparieren von neuen Netzen/Ködern, einen Händler zum Kauf von neuen Schiffen oder eine Anlegestelle zur kleineren Wartung und zum Auftanken. (Letztere finde ich eigentlich an jedem Hafen.) Doch nicht nur die BAR oder gar der Angelshop sind wichtige Anlaufstellen für mich. Für eine eventuelle Finanzspritze steht auch eine Bank zur Verfügung, bei der ich einen Kredit aufnehmen kann. Mit nur einen Klick weiter, geht es zu Sonderdienstleistungen. Als Kapitän eines Schiffs sollte man sich, vor allem bei den größeren Schiffen später, auf eine gewisse Art und Weise absichern. Über die Dienstleistungsschaltfläche im Hafen kann ich mir Services buchen. Als erstes wäre da der Abschleppservice, wenn ich einmal ohne Treibstoff auf dem Meer liegen bleibe.
Ohne eine solche "Absicherung" wird das zurück schleppen in den Hafen sehr teuer. Wer also gerne mal vergisst, vor dem Fischfang, sein Schiff zu betanken, der sollte definitiv für einen gewissen monatlichen Beitrag diesen Service buchen. Darüber hinaus kann ich für mein Schiff auch eine Versicherung abschließen und zwar für den Ernstfall. Dieser ist dann, wenn das Schiffs sinkt. Dies kann durch Kollision, auf Grundlaufen oder eine vernachlässigte Wartung passieren. Die richtige Absicherung ist also das A und O, allerdings in meinen Augen nicht so sehr notwendig, wenn man auf sein Schiff aufpasst. Komme ich nun aber zurück zur meiner kleinen Geschichte, welche ich bis zum Ausnehmen der Fische angeführt hatte. Nach dem Ausnehmen des Fisches, fahre ich mit dem Kutter zurück in den Hafen. Dort angekommen, erklärt mir das Spiel den weiteren Verlauf. (Ich erläutere hier die erste Spielzeit mit dem Tutorial! Zu Beginn einer neuen Karriere kannst du neben dem Namen des Kapitäns auch wählen, ob du mit oder ohne Tutorial ins Abenteuer starten möchtest.) Dieser sieht für gewöhnlich wie folgt aus: Fisch verkaufen, in den Angelshop gehen, Köder für die gewünschte Fischart kaufen und wieder hinausfahren. Bei den größeren Schiffen fällt die Wahl des Köders weg, da sie fast alle mit verschiedenen Netz-Techniken arbeiten. Auch hier zeigt sich, wie komplex und umfangreich das Spiel daher kommt. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so erscheinen mag, der Fischkutter ist wohl der Anspruchsvollste. Nicht vom Gameplay oder der Steuerung her, sondern viel mehr von der richtigen Wahl des Köders. Das Spiel verfügt über fünf verschiedene Fischarten, die in der gesamten Barentssee schwimmen. Was mich sehr beeindruckte war die reale Wanderschaft der Fischschwärme über dem Sommer und die komplette Umstellung der Vorkommen im Winter. Fakt ist: Jede Fischart lässt sich mit einem gewissen Köder fangen.
Das Spiel greift dabei immer auf eine Prozentuale-Möglichkeit zurück. So habe ich mit Krabben zu 45% die Chance Kabeljau zu fangen, 30% auf Pollack, 20% auf Schellfisch und 5% auf Rotbarsch. Natürlich sind die Prozentzahlen keine Garantie für die Menge des wirklich gefangenen Fischs. Doch das Tutorial ist mit der ersten Ernte noch nicht fertig, denn nun geht es daran die Langleinen mit dem Köder wieder an den richtigen Stellen auszulegen. Wichtig ist hier dann, das ich innerhalb eines Gleichgewichtspendels das Netz der Länge nach auslege. Nach über 18 Stunden kann ich dann die Netze einholen. In dieser Zeit besteht die Möglichkeit mich anderen Sachen zu widmen, wie zum Beispiel die Erkundung meiner Umgebung. Am Anfang wird nur eine recht kleine Region aufgedeckt, was natürlich auf die Dauer nicht ausreicht. Dementsprechend muss ich mein Fanggebiet etwas vergrößern und dies geht nur, wenn ich die verdeckten Bereiche abfahre und somit aufdecke. Ich muss also zudem normalen Fischeralltag noch die Spielwelt erforschen.
Aber Achtung! Auf der Karte wird meistens der “Reifestatus“ meiner Netze angezeigt. Blau steht für ernte Reif. Hier erziele ich letztendlich den meisten Ertrag. Doch der Blaue-Status bleibt nicht ewig und wechselt rasch ins Grüne. Danach folgt Orange, Rot und letztendlich verschwindet die Leine nach 42 Stunden komplett. Daher muss ich immer wieder aufpassen, wie lange meine Netze im Wasser sind und sollte den richtigen Moment nicht verpennen. Das Tutorial endet im übrigen auch mit dem Auslegen der Langleinen. Für Fragen die im weiteren Spielverlauf auftauchen, ist das Wiki Verzeichnis da. Hier steht wirklich alles. Egal ob Nutzung und Zusammenhänge im Spiel als auch allgemeine Informationen zu Fischarten und viel Hintergrundwissen. Misc Games haben sich bei diesem Verzeichnis wirklich viel mühe gegeben auch Informationen zusammen zu tragen, die über das Spielerwissen hinaus geht. Theoretisch kannst du über das Fischen in der Barentssee noch einiges lernen.
Mache deine Schiffe noch besser mit Upgrades – Erkunde es in der Ego-Perspektive
Das Tolle an diesem Spiel ist die fast unendliche Freiheit, welche ich genießen kann. Dies gilt auch für den Verlauf der Schiffe. Wie ich gleich noch erwähnen werde, können neue Schiffe nicht allein mit Geld freigeschaltet werden, sondern nur in Kombination mit Kilometern. Mit welchem Schiff ich diese absolviere ist dem Spiel aber total egal. So kommt es, das ich mir zum Beispiel das dritte freigeschaltete Schiff, die Sjarken, erst gar nicht kaufte, sondern mit meinem Borge weiter fischte. (Die Sjarken ist übrigens meiner Meinung nach das wohl hässlichste Schiff im Spiel. Es sieht irgendwie... nicht komplett aus.) Der Drang für neue Schiffe wird zu einem gewissen Teil durch die Möglichkeit von Upgrades gestillt. Egal ob Motor, Radar, Suchscheinwerfer, Laderaum oder der Name des Schiffs. Alles kann für eine gewisse Menge an Geld verbessert werden. Für mich reichten meistens die Upgrades aus, um auch länger mit einem Schiff zu arbeiten, ohne gleich ein neues kaufen zu müssen. Im Anhang dieses Abschnitts folgt nun ein weiteres tolles Features des Spiels, was ich bisher noch nicht erwähnt habe. Wie du auf den Screenshots siehst, kannst du das Schiff von Außen betrachten und steuern. Die Kamera lässt sich hier hinein und heraus zoomen, sowie vollständig drehen. Doch Fishing: Barents Sea bietet auch eine Ego-Perspektive an. Bei der sitze ich in der Brücke und kann mich vollständig umsehen, Knöpfe bedienen und natürlich das Schiff steuern. Stoppe ich die Motoren, so ermöglicht mir das Spiel auch einen virtuellen Rundgang auf meinem Schiff. So entstanden übrigens auch die super schönen Polarlicht Screenshots, bei der ich mich mit meinem Charakter an die Reling stellte. Die Idee der zwei Ansichten ist an und für sich nicht schlecht, jedoch hätte ich mir gewünscht auch während der Fahrt herausgehen zu können.
Die Suche nach Fischen, Nebenjobs, Prestige der Häfen und die Fangquote
Das Ziel in diesem Spiel ist natürlich das Fangen von Fischen für mehr Geld. Allerdings bieten kleinere Jobs und der regelmäßige Verkauf von Fischen an einem Hafen gewisse Prestige-Vorteile. Je öfter ich zum Beispiel Hammerfest beliefere, dort meine Ausrüstung kaufe, Jobs annehme oder sogar mein Schiff reparieren lassen, um so höher steigt man Ansehen bei der Stadt. Dies gilt für jeden Hafen auf der gesamten Spielwelt. Ein erhöhtes Ansehen hat einen großen Vorteil, denn der verkaufte Fisch bekommt höhere Verkaufsquoten. Dementsprechend klingelt es recht ordentlich in der Firmenkasse. Ich sprach ja jetzt bereits die Jobs an. Diese sah ich immer als kleines Sahnehäubchen an, denn meistens verlangt man von mir, das ich eine gewisse Menge an einer Fischsorte fange und sie im Zielort abliefere. (Die Betonung liegt auf meistens!) Sicher denkst du jetzt: „ Okey... also wieder zurück zum Heimathafen.“ So ganz stimmt das aber nicht, denn die Jobs variieren zwischen Fang- und Transportaufträgen. In meiner Spielzeit war mir aufgefallen, das die Auftragsarten meistens auch von den Häfen selbst abhängig sind. Hammerfest möchte meistens eine gewisse Menge einer Fischart für Forsol haben. (Hier muss ich aktiv fischen!) Akkarfjord möchte dagegen lieber immer eine Transportladung an frischen Fisch nach Hammerfest transportiert haben. Die Jobs stehen zudem auch nicht immer zur Verfügung, was sie zugleich auch selten macht. Die wahre Herausforderung ist bei allen Jobs ist übrigens, das die Schnellreise deaktiviert wird.
Das bedeutet, ich muss die gesamte Strecke in Echtzeit fahren. Als Entlohnung gibt es natürlich Kronen (die landestypische Währung) und Prestige Punkte für beide Häfen. Aber dies ist noch nicht alles, denn da bei fast allen Jobs die Strecke von A nach B in Echtzeit abgerissen werden muss, bekomme ich natürlich die gefahrenen Kilometer gutgeschrieben. Oben habe ich bereits erwähnt, das ich nach und nach neue und vor allem größere Fischfangschiffe kaufen kann. Hierfür benötige ich aber nicht nur Geld, sondern auch einige Kilometer an Erfahrung. Also auch wenn ich schon das dreifache der benötigen Summe zusammen habe, ich kann kein neues Schiff ohne entsprechende Lizenz kaufen, die wiederum durch Kilometer auf See freigeschaltet wird. Bereits bei der ersten Lizenz muss ich rund 50 Kilometer abschließen. Natürlich ist das nun kein Grund zur Panik, aber bei späteren Lizenzen müssen bis zu 250 Kilometer und mehr absolviert werden. Nun... ich schreibe hier laufend vom Fischfang, doch wie soll ich die jeweiligen Arten in der großen Barentssee finden? Zum einen gibt es die möglichen Fischvorkommen auf der großen Übersichtskarte aufzusuchen. Dank einer Filterfunktion besteht die Möglichkeit auch die Vorkommen direkter anzeigen lassen. Die zweite Möglichkeit ist das Sonar, welches an jedem Boot montiert ist. Das Gerät zeigt mir nicht nur die aktuelle Tiefe, sondern auch, ob sich unter meinem Schiff Fische befinden. Doch am meisten habe ich mit der Übersichtskarte gearbeitet und mein Netz halt in dieser Zone, auf blauen Dunst, ausgeworfen. Und solltest du nun denken, das man immer und immer wieder in der selben Ecke fischen kann, dann hast du dich geirrt. Die Fischvorkommen variieren von Woche zu Woche. Stärker wird dies vor allem beim Wechsel von der Sommer- in die Wintersaison. Plötzlich gibt es eine Sorte von Fisch überhaupt nicht mehr oder nur ganz ganz wenige.
Stattdessen ist eine Fischart mehr vertreten, als noch im Sommer. Ich empfinde das als überaus toll, das der Fischbestand sich zurückzieht, reorganisiert und sich auch gerne mal verschiebt. Das treibt mich als Spieler immer weiter in die Spielwelt hinaus. Fische fangen ist natürlich das eine, doch wie im echten Leben gibt es in diesem Spiel auch eine Fangquote. Einmal im Jahr vergibt der Staat oder die entsprechende Aufsichtsbehörde eine festgelegte Anzahl an Fangzahlen für jede Fischsorte. Diese haben den eigentlichen Hintergrund, das damit die Überfischung eingedämmt werden soll. Im Spiel ist die Höhe der Quote auch von der Größe des Schiffes abhängig. Je größer das Schiff, um so höher ist die mögliche Quote. Logisch, denn die richtig großen Geräte können auch weitaus mehr fangen als ein kleiner Kutter. Erreiche ich bei einer Fischsorte die vorgegebene Zahl, so wird der Fang wieder ins Meer geschmissen. Sie wird also vom Spiel zwar als Fang angezeigt, wandert aber vor dem Ausnehmen des Fisches wieder im Meer. Habe ich also die Quote erfüllt, dann kann ich so wie bisher weiter fischen. Natürlich verringert sich die gefangene Menge, da die Sorte mit der erfüllte Quote komplett weg fällt. Ja... auch das ist ein fetter Pluspunkt für das Spiel.
Reale Wetterdaten aus den Archiven von Hammerfest
Misc Games hatten bereits auf der Gamescom 2017 betont, das man nicht nur die Spielwelt sehr stark der realen Welt nachbilden wird, sondern auch direkten Zugriff auf die Daten der vergangenen Wetterereignisse hat und diese ins Spiel implantiert wird. Das bescherte mir letztendlich teilweise traumhafte Nächte mit Polarlichtern und stillen Wasser, als auch Schneestürme bei meterhohen Wellen. Zudem fiel mir auch auf, das dass Wetter von Region zu Region sich geringfügig unterscheidet. Abhängig ist das Ganze natürlich auch von der Jahreszeit. Das Spiel gibt mir im Grunde keine direkten Vorgaben, wann ich zum Fischen herausfahren soll. Habe ich einiges angespart, so ist es natürlich möglich einen Tag oder sogar eine ganze Woche aussetzen. Damit lassen sich rasch die Jahreszeiten überspringen. Die Nutzung dieses Features sollte allerdings auch mit Vorsicht genutzt werden, denn das Schiff braucht regelmäßig seine Wartung und kann selbst im Hafen Schaden nehmen. Ein weiteres tolles Spielelement, was vielen auf Anhieb nicht auffallen wird, ist die Berücksichtigung von Ebbe und Flut. Bemerkbar macht sich dies vor allem an der Strömung. Woran man das erkennt? Tja... ich sage es mal so. Wenn dein Kutter voll mit Fisch ist und eh schon nicht aus dem Knick kommt, dann wird das bei einer Route gegen die Strömung noch viel anstrengender. Leider erkannte ich nur in der Praxis, wann ich direkt gegen oder mit der Strömung fuhr. Eine Anzeige dafür gibt es nicht. Wer sich mit der Fischerei etwas auskennt, der kann vielleicht den ausführlichen Wetterbericht über die entsprechende HUD abrufen. An dieser Stelle wird die Temperatur, das kommende Wetter, die Windrichtung und weitere Details aufgeführt. Du merkst, als Spieler wird man in dieser Simulation durchaus gefordert und hat zugleich einen gewissen Freiraum.
Bisheriger Entwicklungsverlauf und kleinere Fehler in der Finale
Ich war ja in der glücklichen Lage die Entwickler, seit etwas mehr als zwei Wochen, bei ihrem Updateverhalten zu beobachten und muss sagen, das man speziell hier sehr fleißig ist. Leider ist der Titel noch nicht so 100%ig Fehlerfrei. Die wohl größte Kritik geht an die gefährliche Grafikkombination „Hoher Wellengang und tief liegendes Schiff“. Bei starken Seegang und voll beladenen Schiff, tauchte nicht selten der hintere Teil immer ins Wasser ein. (Siehe Screenshot) Sehr lustig ist das vor allem dann, wenn ich versuchte noch vor Ort die Fische auszunehmen und fast unterhalb der Wasserlinie platsche. Dieser Fehler ist einzig und allein nur bei starken Wellengang und einem voll beladenen Schiff der unteren Klassen zu beobachten. Ab dem dritten kaufbaren Schiff, die Sjarken, fällt dieses Problem weg. Logisch, bei der Größe! Sonnst läuft die Unreal 4 Engine recht sauber und gut. Nur an vereinzelten Stellen hätte ich mir ein paar mehr Effekte und Details gewünscht. (Speziell in der Spielwelt.) Wie bereits oben erwähnt, besitzt Fishing: Barents Sea schon einen höheren Grafikstand als so manch andere Simulation. Das macht den Titel vor allem bei besonderen Himmelserscheinungen sehr ansehnlich. (Beispiel: Polarlichter) Leider schleichen sich auch bei diesen Effekten gelegentlich keine Fehler ein. Zum Beispiel wird der Schneefall bei der Außenansicht nicht konstant gezeigt. Scrolle ich mit der Kamera wieder herein, so ist der starke Schnellfall wieder da. Ein typisches Problem bei dynamischen Wettersystemen ist immer die Darstellung des Himmels in Verbindung mit dem jeweiligen Ereignis. (Leicht bedeckter Himmel und dann starker Schneefall?) Auch bei diesem Titel tauchen solche kleinen Ungereimtheiten des öfteren auf.
Von den Effekten zu den Texten, denn obwohl man zum Release einen 40 Megabyte Patch nachgeschoben hat, der vor allem alle Texte ins Deutsche umschreibt, kommen des öfteren Passagen vor die noch in Englisch sind oder außerhalb der Grafik liegen. (Zum Beispiel beim Logbuch) Sicherlich werden die Entwickler da demnächst einen Fix hinterher schieben. Von Fehler zu dem, was mir fehlte. Neben stärkeren Details fehlte mir auch etwas ein Schadensmodell oder mindestens eine Verwitterung am Schiff. Im Dock kann ich nach einer gewissen Zeit den Lack auffrischen, aber äußerlich gibt es bei einem neuen Anstrich keine Veränderungen. Weiter geht es mit dem Sound, der mit ein paar netten und vor allem stimmigen Musikstücken doch gewissermaßen überzeugen kann. Alles andere ist eh eine Mischung aus den Geräuschen des Meeres, das Nageln des Schiffsmotors (jedenfalls beim Kutter) und die üblichen Sounds von Häfen, Flugtieren und Geräten. Die Steuerung... ja im Text schon sehr oft gelobt und eigentlich auch gar nicht wirklich kritisierbar. Das Schiff lässt sich leer anders steuern als voll beladen und auch die Benutzeroberfläche ist einfach, sowie verständlich. Gefallen haben mir vor allem die Reaktionsspiele beim Einholen der Fische. Zuletzt bleibt mir nur noch, auf den Einzelspieler einzugehen. Die Story rund um das Erbe des Großvaters ist im Grunde nur am Anfang von Bedeutung. Ja sicher... ich erbe hier einen kleinen Fischkutter und mache damit meine ersten Schritte. Doch danach ist dieser Hintergrund recht unwichtig. Eine richtige Storyline gibt es demnach also nicht. Ich fahre zum Fischen dann heraus, wann ich will und ich es mir auch vom finanziellen her leisten kann.
Aufgrund der Entwicklungsgrenze durch Kosten und Lizenzen (die ich durch gefahrene Kilometer bekomme) wird ein zu erforschen aller Schiffe verhindert. Nach 14 Spielstunden hatte ich zwar das dritte Schiff freigespielt, aber danach zieht sich alles wahrlich in die Länge. Zumal die benötigten Kilometer immer mehr werden. Der Spielspaß bleibt überraschenderweise nicht auf der Strecke – Im Gegenteil! Die verdeckten Teile der Spielwelt aufzudecken und alles zu erkunden, macht unheimlich Spaß und erweitertet den Fischeralltag ungemein. Übrigens kannst ab dem vorletzten Schiff, dem Lunar Bow, sogar die Spielwelt verlassen – hinaus auf das offene Meer. Und allein das ist schon ein enormer Ansporn sich hoch zu arbeiten, denn wer wollte nicht, wie die Jungs aus der Dokumentation „Der Fang des Lebens – Der gefährlichste Job Alaskas“ auf hoher See fischen. Okey... Die Männer in der Doku jagen Königs- und Schneekrabben und befinden sich auf der Beringsee aber das gewisse Feeling wird in diesem Spiel trotzdem geliefert. Wer sich bei Steam im übrigen mal die Kommentare durch ließt, der wird des öfteren auf diese Erwähnung zur Serie stoßen. (Im englischen heißt die Doku Deadliest Catch) Doch genug von den Vergleichen des Feelings zu einem weitaus interessanteren Detail.
Misc Games haben bei diesem Spiel sogar zwei Lizenzpaletten an Land gezogen. Zum einen besitzt das Spiel die Lizenz für das norwegische Fangüberwachungssystem von Scanmar. Auf dieses System triffst du aber erst ab dem vierten freischaltbaren Schiff. Im Grunde liefert dieses System alle möglichen Daten über dein ausgeworfenes Netz. Von Durchflussmenge über Neigung der Netzausrichtung bis hin zur eigenen Geschwindigkeit, Bodenverhältnisse und Route. Eine weitere offizielle Lizenz konnten die Entwickler für den Hermes Trawler erwerben. Dieser ist der letzte der sechs freischaltbaren Schiffe und zugleich das größte! (Jedenfalls der letzte, der in der Kaufliste im Hafen angezeigt wird. Ein Schiff wird als Locked noch verhüllt!) Dementsprechend kannst du die exakte Nachbildung dieses Schiffs steuern und natürlich auch begehen. Als letztes noch zwei Antworten auf die Fragen zu einem Mehrspieler und zur Konkurrenz: Nein es gibt leider keinen Mehrspieler, obwohl ein Kooperativ sehr schön gewesen wäre. Und noch einmal ein nein für die Konkurrenz. Ich bin also selbst im Einzelspieler der einzige Fischer in der gesamten Barentssee. Schade eigentlich, denn bissel Konkurrenzkampf belebt ja bekanntlich das Geschäft. Trotzdem ist Fishing: Barents Sea eine überaus gelungene Simulation.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Erstellt von Seb66
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Kategorie:
Test
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08. 02. 2018 um 22:34
08. 02. 2018 um 22:34
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