Batman: Arkham Knight
Scarecrow sorgt für ein fast leeres Gotham City
Stell dir vor du trinkst in einer Raststätte etwas und plötzlich realisierst du verrückte Szenen mit Dämonen und deinen schlimmsten Alpträumen. Der Haken an der Sache ist, das es durchaus kein Traum ist und du auf echte Menschen schießt. Ein alter Bekannter von Batman, Scarecrow, hat ein Gift entwickelt um die Menschen verrückt zu machen. Das Spiel beginnt aber eigentlich mit der Verbrennung des Jokers. Einer von Batmans größten Gegnern stirbt damit endgültig und sollte somit seinen Tod auch unterstreichen. Einige Monate danach bricht in Gotham die Hölle los. Scarecrow, ehemals Psychater Dr. Jonathan Crane im Gotham Asylum, demonstriert in einer Gaststätte sein Gift. Darauf hin wird Gotham komplett evakuiert. Alle die sich jetzt noch in den drei großen Inselbezirken von Gotham aufhalten sind Gangster, Scarecrows Miliz, die Polizei von Gotham City (samt Commissioner Gordon), Feuerwehrleute und natürlich Batman. Mit diesem Ausgangsszenario sorgten Rocksteady dafür, das man sich mit dem neuen Batmobil super durch die Stadt bewegen kann. Während in erster Linie Scarecrow der neue Erzfeind von Batman wird, schummeln sich nach und nach andere alte Schurken dazwischen. Neben den Pinguin und Twoface auch der Meister des Rätsels. Es handelt sich um keinen anderen als den Riddler (Ehemals Edward Nigma), welcher mich mit vielen Nebenquests versorgt. Er versteckt Trophäen, Rätselspiele und auch mal Riddler-Bomben, dumme Gangmitglieder welche eine Minibombe im Kopf haben. Hier muss Batman mit dem ferngesteuerten Batarang den betroffenen herausfiltern und dann mit einer Kombination aus Stromaufladung und einen Treffer K.O. Schlagen. Die Aufgabenliste für Batman könnte in dem Titel, abseits der Geschichte, nicht länger sein. Über ein eigenes Questmenü können die verschiedene Missionen einzeln angewählt und bei direkten Markierungen via Lichtsignal am Himmel platziert werden.
Bekannte Kampfsteuerung und viel Schnickschnack
Das letzte Abenteuer von Batman soll natürlich nicht einfach so daher kommen. Neben dem neuen Batmobil mit Kampfpanzermodus, Raketenwerfer, Forensikmodus und Seilhaken hat auch Batmans Ausrüstung stark zugelegt. Das neue Batsuit bietet eine Fülle an Verbesserungen, gerade im Bezug auf das Fliegen. Im Hauptmenü besteht für mich sogar die Möglichkeit die Suits von Batman und Robin zu wechseln. Wer sich bei WBPlay anmeldet, der bekommt sogar einen extra Suit für beide dazu. Natürlich unterscheiden sich die Suits nur vom Aussehen und haben keinen Einfluss auf die Fähigkeiten und Inhalte des eigentlichen Suits. Ergänzen tut die Ausrüstung dann noch die Batclaw, der Batarang mit und ohne Fernsteuerung, Sprühsprengstoff, Rauchbomben und die Fernsteuereinheit für das Batmobil. Damit kann ich dieses auch aus einer gewissen Entfernung nutzen ohne im inneren sitzen zu müssen. Selbstverständlich gibt es wieder die Möglichkeit Ausrüstung und Fähigkeiten von Batman zu verbessern. Dies geschieht durch Wayne-Tech Punkte, welche ich über Erfahrungspunkte bekomme. Zugeteilt werden können diese Punkte ins Batsuit, Batmobil, Kampftechniken, Waffen und Panzerung.
Komme ich direkt zu Kampfsteuerung. Ehrlich gesagt hat sich hier, bis auf ein paar kleinere Optimierungen, so gut wie nichts geändert. Nicht selten muss Batman einer Schar von Gegnern gegenüber treten, welche nicht nur stärker ausfallen können, sondern auch über Waffen verfügen. Je nach Schwierigkeitsgrad, es gibt Drei, haben diese mal mehr oder weniger Lebensenergie. Neben den normalen Schlägen und diversen Kombinationen gilt es auch feindliche Angriffe zu blocken. Drei Striche über dem Kopf des Gegners signalisiert das er gleich angreift. Hier muss ich sofort reagieren und mit Dreieck den Angriff parieren. Gegner mit Schilden oder Waffen müssen sogar mit Sprung oder den Einsatz des Batcapes bekämpft werden. Die komplette Kampfanimation des Titels ist wieder super gelungen und glänzt nicht zuletzt durch eine sehr starke Grafik. Übrigens sorgen kritische Treffer im Kampf für tolle Zeitlupeneffekte.
Auf dem ersten Blick sieht es ganz so aus, als ob alle Gegner gleich sind, doch nach und nach beeindruckte mich wie viele Gegner der Titel wirklich bot. Jedes Gespräch in der Nähe wird zudem via Übertragung eingespielt. „Habt ihr Batmans neustes Fahrzeuge gesehen? Sieht aus wie ein Panzer!“. Mit dem Detektiv-Modus kann Batman in einem gewissen Umkreis auch Gegner und geheime Objekte wahrnehmen. Bei speziellen Mechanismen, gerade was die Aufgaben vom Riddler angeht, markiert das System diese und gibt Ratschläge. Der Detektiv-Modus ist aber nicht nur für das Auskundschaften gut, sondern hilft bei gewissen Stealth Passagen enorm weiter. Hier werden die Gegner als durchleuchtete Personen angezeigt, samt Herzschlag und Bewaffnung. An und für sich natürlich nichts neues, da es dies bereits in den Vorgängern gab. Doch nur mit diesem Modus ist es möglich auch mehrere Gegner mit Waffen aus diversen Verstecken zu überwältigen. Ein direkter Angriff ist bei einer Vielzahl an Gegner mit Waffen daher nicht zu empfehlen, da auch Batmans Suit einen Dauerbeschuss nicht standhalten kann. Dafür bieten die meisten Umgebungen der Missionen Gelegenheiten aus dem Hinterhalt anzugreifen. Luftschächte und Steinfiguren sind nur ein paar der Plätze für gängige Stealth-Aktionen. Zudem besitzt der Titel einen Angstbonus/Multikill. Das heißt, wenn ich einen Gegner aus dem Hinterhalt lautlos erwische und der zweite daneben kurz in einen Schockzustand fällt, kann ich den zweiten mit einem weiteren Sprung ebenfalls lautlos erlegen. Allerdings muss für den Sprung vom ersten zum zweiten Gegner auch das Timing stimmen, denn das Spiel verfällt nur kurz in einen Zeitlupen-Modus, wo ich den nächsten Gegner anwählen kann. Nach und nach können so bis zu vier Gegner hintereinander erlegt werden. An und für sich ist diese Ausnutzung der Angst nicht schlecht, leider wurde die Taste für das Anvisieren des nächsten Gegners mit der Batclaw (Enterhaken) kombiniert. Nicht selten machte dann das System nicht das, was es eigentlich machen sollte.
Mit dem Batmobil durch Gotham
Die fast leere Stadt ermöglicht es mir so zu fahren wie ich es mit dem Batmobil verantworten kann. Okey... habe ich das echt geschrieben? Verantworten muss man hier natürlich nichts, denn die einzigen Personen die sich noch in Gotham aufhalten sind der übelste Abschaum. Meistens flüchten diese von der Straße, sobald ich mit dem Batmobil auftauche. Sollte ich dann doch noch jemanden anfahren, bekommt dieser zusätzlich noch einen Elektrostoß. Die Bordkanone des Batmobils tötet übrigens nicht, sondern gibt den Gegner nur einen heftigen Schlag. Anders sieht es da beim größeren Kaliber aus. Mit ordentlich “WUMS“ gehe ich gegen Scarecrows Panzerdrohnen, die überall in der Stadt verteilt sind, vor. Anders als bei den vorherigen Teilen spielt nun das Batmobil eine etwas größere Rolle. So können einige Rätsel vom Riddler oder diverse Storymissionen nur mit dem Batmobil gemeistert werden. Das Batmobil kann aber auch Datenübertragen oder als Generator dienen. Dies ist bei der Entschärfung von diversen Bomben hilfreich, welche über die Stadt abgeworfen worden. Aber auch das Batmobil ist wie Batman verwundbar, kann jedoch dank Wayne-Tech verbessert werden. Stirbt Batman oder geht das Batmobil in die Knie, so lädt das Spiel am letzten Speicherstand oder spawnt das Fahrzeug neu. (Letzteres passiert beim abkommen von der Straße in die raue See.) Auch wenn ich kein Freund von Speicherpunkten bin, haben es die Entwickler recht gut gehalten vor jeder Mission kurz zwischenzuspeichern. Die allgemeine Steuerung des Batmobils wirkt sehr schwer, sodass höhere Geschwindigkeiten durchaus zum Problemen führen können. Es brauch wahrlich etwas Fingerspitzengefühl um beim einsetzten des Nachbrenners nicht irgendwo ab zufliegen. Dagegen wirkt der Kampfpanzer-Modus des Fahrzeugs etwas zu agil, jedenfalls was die Ausrichtung der Kanone angeht.
Das dynamische Duo – Batman und Robin
Der Hauptfokus des Titels liegt natürlich auf Batman und das Batmobil. Robin und Catwoman kommen erst im späteren Verlauf ins Spiel und dürfen auch gespielt werden. Doch zuerst muss man zum Beispiel Catwoman aus den Fängen des Riddler befreien. Natürlich ist dafür das lösen von vielen Rätseln notwendig. Ich persönlich finde ja, das der Einsatz der beiden Sekundärcharaktere etwas spät kommt. Dennoch sorgt diese Aufteilung für die notwendige Dramatik in Batmans Endkampf. Einen kleinen Spoiler muss ich hier allerdings noch tätigen, was aber erwähnt werden sollte. Im Gegensatz zu den Vorgängern gestaltet sich das Fortbewegen über die Dächer Gothams nicht mehr ganz so langweilig. Grund dafür ist ein Vorfall in der geheimen Giftfabrik von Scarecrow. Seit diesem Vorfall hat Batmans Geisteszustand etwas gelitten, sodass ihm immer wieder sein alter Erzfeind erscheint. Wie man diesen so kennt, hat der auch immer einen lockeren Spruch auf den Lippen und sorgt damit für komische Momente. Damit gestaltet sich das Fortbewegen auch ohne Batmobil nun endlich nicht mehr so langweilig.
Interessante Geschichte mit nur ganz wenigen Fehlern
Die Geschichte um Scarecrow, seiner Miliz, den vielen Gangstern auf der Straße und dem verlassenen Gotham City hat durchaus seinen Reiz. Batman muss gerade am Anfang viele herbe Rückschläge hinnehmen und verliert Zeitweise auch den jahrelangen Begleiter Commissioner Gordon und seine Tochter. Teilweise wird die Machtlosigkeit von Batman in gewissen Situationen sehr schön Dargestellt, sodass eine sehr gute Spieltiefe erzeugt wird. Abseits der eigentlichen Story sorgen viele interessante Nebenmissionen für reichlich Abwechslung und zusätzliche Spielzeit. Auch wenn viele Tätigkeiten dem der Vorgängerteile sehr nahe kommen, wenn nicht sogar an ein paar Ecken wiederholen, so ist die Atmosphäre packend, düster und spannend zugleich. Nicht zuletzt ist dies der extrem gut gelungenen Grafik zu verdanken. Mit einem stimmungsvollen Soundtrack wird der das letzte Abenteuer von Batman super unterstrichen. Zum Abschluss noch etwas zu den allgemeinen Fehlern. Während Computerspieler immer noch mit größeren Problemen kämpfen, so haben die Konsolenspieler weitaus mehr vom Titel. Bis auf ein paar wenige Fehler mit den gefallenen Gangstern gibt es nichts zu beanspruchen.
Übrigens hat der Titel sehr viele Parallelen zum Film "Batman Begins" von 2005. Auch hier entwickelt Scarecrow ein Gift, welches die Ängste eines Menschen hervorbringt und somit das Gehirn überlastet. Dieser sorgt mit dem Anschlag dafür, das auch das Gotham im Film komplett abgeriegelt wird, allerdings noch mit Bewohnern.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 2 Tage 7 Stunden
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
06. 07. 2015 um 08:50
06. 07. 2015 um 08:50
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