Seit nun bald 20 Jahren gibt es DLH.Net ... oder vielmehr DLH.Net und seine Vorgänger. Im Jahr 1994 zeichnete sich ein neuer Trend in der Computertechnik ab, die PCs wurden für Spieler interessant. Mit der Einführung von neuen Standards zum Beispiele bei den Grafikkarten (die VGA-Technologie setzte sich durch) oder bei den Prozessoren mit der Erfindung des Pentium-Rechners erschienen immer mehr PC-Spiele, die an Grafik, Story-Inhalten sowie Gameplay und Komplexität neue Maßstäbe setzen. Computerspiele für den PC wurden eine Massenindustrie und Spiele verkauften sich millionenfach, den eine neue Spielergemeinde jenseits vom Konsolengeschäft etablierte sich am PC.
Irgendwann machte dann jeder PC-Spieler die gleiche Erfahrung: Es kam der Moment im Game, wo es nicht mehr weiterging. Es gibt kein vor oder zurück, alle Türen sind zu und stundenlanges Suchen brachte keine Erfolge. In Zeiten, in denen das Internet nur sehr rudimentär vorhanden war - es gab diverse Mailbox-Netze und das Usenet - war es ziemlich schwierig an Informationen über Spiele heranzukommen, im Grunde war man auf die "Tipps & Tricks"-Seiten der Computerzeitungen angewiesen, aber wenn diese auf ihrem begrenzten Platz nicht über das gesuchte Spiel berichteten, dann war die Quelle versiegt. Aber es gab das Usenet und hier tauschten sich die Glücklichen aus, die einen Internetanschluss hatten, das war fast ausschließlich Studenten ... zumeist aus den USA. Zum Glück hatten Spieler aus dem DLH-Team diesen Zugriff auch und so wurden jetzt alle verfügbaren Hilfstexte über PC-Spiele gesammelt und in eine kleine Freeware-Hypertext-Datenbank gepackt. Die wichtigsten Texte waren wohl die undokumentierten Befehle, die Programmierer damals einbauten, um mit ihrem Game besser umgehen zu können: Es gab da Unsterblichkeit, Unsichtbarkeit, endlos viel Munition, durch Wände gehen, an bestimmte Stellen springen usw. Diese Hilfs-Features nannte man schnell Cheats (Schummeleien) und mit diesen "dreckigen kleinen Hilfen" konnte man sich im Spiel aus jeder misslichen Lage befreien. Und da war dann auch der Name geboren: Dirty Little Helper (DLH) - der dreckige kleine Helfer.
Um diese Sammlung wieder anderen zur Verfügung zu stellen, stelle man die Daten in einer der weitverbreiteten Mailboxen, im DLH-Fall die Bärenbox (Fidonet) aus Bonn. Über das weltweit operierende Fidonet verbreite sich der DLH sehr schnell und ein paar Monate später meldete sich ein Programmierer, Peter Lieven, der Folgendes sagte: "Der Inhalt des Programms ist Klasse, die benutze Datenbank ist Müll. Ich schreibe mal ein ordentliches Programm dazu." Gesagt, getan. Der DLH wurde so zu einem komfortablen, update-fähigen Programm, diese Update nannte man Module und sie erschienen am Anfang fast wöchentlich. Diese Module konnte man im Fidonet herunterladen, später wurden sie auch über die GameStar verteilt.
Ziel bleibt es natürlich weiterhin, allen informations- und hilfesuchen Webseitenbesuchern die gewünschten Daten zur Verfügung zu stellen und DLH.Net in bestimmten Bereichen, zum Beispiel bei der Videoberichterstattung weiterzuentwickeln.